Was ist Ethereum's „Merge“ und was bedeutet er für Ihre Investitionen?

SMART VALOR
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Friday, July 22, 2022
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Wenn Sie sich mit Kryptowährungen beschäftigen oder bereits investiert haben, haben Sie wahrscheinlich schon von Ethereum gehört, oder Ether (ETH), dem größten Altcoin und der zweitgrößten Kryptowährung nach Marktkapitalisierung. Auch für Anwendungen wie etwa Smart Contracts und NFTs spielt Ethereum eine wichtige Rolle. 

Ethereum ist in den letzten Jahren bei den Anlegern immer beliebter geworden. Für Ende dieses Sommers ist der sogenannte „Merge“ geplant („to merge“ zu deutsch: zusammenführen). Dabei soll die Ethereum-Blockchain von ihrem derzeitigen Proof-of-Work-Konsens auf Proof-of-Stake umgestellt werden. Dies wird unter anderem eine enorme Energieerparnis und einen geringeren CO2-Fußabruck zur Folge haben. 

Doch was genau ist der Ethereum-Merge und warum wird er durchgeführt? Lesen Sie diesen Artikel, um zu erfahren, worum es geht und was dies für Sie als Anleger bedeutet. 

Was ist der Ethereum-Merge?

Ethereum ist das erste Blockchain-Protokoll, das Smart Contracts eingeführt hat. Smart Contracts ermöglichen es, die Blockchain zu programmieren und bestimmte Abläufe durchzuführen. Diese selbstausführenden Verträge regeln die Bedingungen zwischen verschiedenen Parteien, etwa einem Käufer und einem Verkäufer und schreiben diese direkt in den Code. Heute laufen die meisten Smart Contracts und viele andere Krypto-Anwendungen auf der Ethereum-Blockchain. Dadurch wurde das Netzwerk sehr beliebt, was allerdings auch zu Überlastung, hohen Gebühren und hohem Energieverbrauch geführt hat.

Die Ethereum-Entwickler hatten von Beginn an die Skalierung des Netzwerks eingeplant. Dazu wird das so genannte Sharding eingeführt werden. Es wird die Überlastung des Netzwerks verringern und die Transaktionen pro Sekunde erhöhen, indem neue, parallele Ketten, „Shards“, geschaffen werden. Der nun anstehende Merge schafft die Voraussetzungen für eine zukünftige Skalierung. Denn im Wesentlichen bedeutet der Merge die Umstellung von Proof of Work auf Proof of Stake. Und für das Sharding eignet sich der bisherige Konsensus-Mechanismus Proof of Work nicht. 

Das Proof-of-Work-Modell, wie es auch bei Bitcoin angewendet wird, schafft einen Wettbewerb zwischen den Minern, indem es ihnen das Lösen komplexer kryptografischer Rätsel ermöglicht, um Transaktionen zu validieren und so eine festgelegte Menge an Bitcoin zu verdienen. Proof of Work funktioniert relativ einfach, und je mehr der Wert der Kryptowährung steigt, desto mehr Miner haben einen Anreiz, dem Netzwerk beizutreten, was dessen Sicherheit und Leistung erhöht. Allerdings ist Proof of Work sehr energieintensiv und kann zu Problemen mit der Skalierbarkeit führen. 

Das Proof-of-Stake-Modell hingegen basiert auf einen Netzwerk von Validatoren, die ihre Kryptowährung staken, also in diesem Fall ihre ETH einsetzen. Im Gegenzug haben sie die Möglichkeit, die Blockchain zu aktualisieren, neue Transaktionen zu validieren und Belohnungen zu erhalten. 

Zurzeit laufen zwei Ethereum-Blockchains mit Proof of Work (ETH1) und Proof of Stake (ETH2) parallel. Durch den Merge wird die Mainnet-Blockchain (ETH1) mit der neuen Blockchain (ETH2) zu einer einheitlichen Blockchain zusammengeführt. 
 

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Warum sind Upgrades bei Ethereum notwendig? 

Zweifellos ist das derzeitige Ethereum-Netzwerk die führende Plattform für dezentrale Apps (dApps) und erledigt alle Aufgaben zuverlässig. Es wird jedoch laufend an Verbesserungen gearbeitet, um das volle Potenzial von Ethereum auszuschöpfen und Aspekte wie Transaktionszeiten, Kosten und Nachhaltigkeit zu optimieren. Hierfür ist der Merge ein wichtiger Schritt, denn er stellt die Weichen für die nachfolgenden Upgrades, die bereits angekündigt wurden: „Surge“, „Verge“, „Purge“ und „Splurge“.

Transaktionsgeschwindigkeit 

Eines der Hauptprobleme, das durch die kommenden Upgrades gelöst werden soll, ist die langsame Transaktionsgeschwindigkeit. Derzeit kann das Ethereum-Netzwerk nur etwa 13 bis 15 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten. Das mag auf den ersten Blick viel erscheinen, doch wenn Tausende von Menschen gleichzeitig versuchen, eine Transaktion durchzuführen, kann sich die Geschwindigkeit schnell verringern. 

Das neue Ethereum wird in der Lage sein, Transaktionen schneller abzuwickeln, da durch das Sharding die Daten auf mehrere Chains verteilt werden. Dadurch können mehrere Transaktionen gleichzeitig stattfinden, was zu einer deutlichen Leistungsverbesserung führt.

Gas Fees

Mit den angekündigten Upgrades soll des weiteren das Problem der hohen Transaktionsgebühren im Ethereum Netzwerk, auch Gas Fees genannt, angegangen werden. In Spitzenzeiten liegen diese zwischen 1,50 und Hunderten von Dollar pro Transaktion. 

Leider werden sich die Gebühren durch den Merge noch nicht wesentlich reduzieren, aber es besteht Hoffnung. Zwar werden die Gas Fees für eine Weile gleich bleiben, doch der Merge ist ein wichtiger Teil des großen Upgrades, das auf Ethereum stattfindet. 

Das Ziel ist es, die Gas Fees zu senken, und das Zusammenführen der Blockchains bringt uns dem einen Schritt näher. Mit dem für nächstes Jahr geplanten „Shard Chains“-Upgrade werden sich Skalierbarkeit und Kapazitäten von Ethereum verbessern und Gas Fees niedriger werden.

Ökologische Bedenken 

Der vielleicht wichtigste Grund für den Merge ist, dass das aktuelle Ethereum-Netzwerk unglaublich energieintensiv ist. Forscher schätzen, dass das bestehende Netzwerk fast die gleiche Energiemenge wie das gesamte Land Finnland verbraucht und einen CO2-Fußabdruck hat, der mit dem der Schweiz vergleichbar ist. Glücklicherweise wird das Merge-Upgrade dazu beitragen, dieses Problem zu lösen, denn es wird erwartet, dass das Proof-of-Stake-Modell den Energieverbrauch von Ethereum um mindestens 99,95 % reduzieren wird. 

Proof of Work ist deshalb so energieintensiv, weil es für das Mining auf Computer angewiesen ist. Wie bereits erwähnt, stützt sich das Proof-of-Stake-Verfahren dagegen hauptsächlich auf die Netzwerkteilnehmer, so dass für den Betrieb der Blockchain keine großen Mengen an Computerpower benötigt werden. 

Was bedeutet der Merge für Investoren? 

Der Ethereum-Merge ist nicht nur für das Netzwerk von Vorteil, sondern auch für die Anleger. Viele Analysten glauben, dass der Merge den Ether-Preis in neue Höhen treiben könnte. In der Tat hat die Ankündigung vom 15. Juli, dass das Upgrade voraussichtlich am 19. September 2022 stattfinden wird, den ETH-Kurs in der darauffolgenden Woche um mehr als 55 % ansteigen lassen. 

ETH macht schon heute bei vielen langfristigen Anlegern einen großen Teil des Portfolios aus. Der Merge ist ein wichtiger Schritt in der Roadmap, um Ethereum skalierbarer zu machen. Es ist zu hoffen, dass das Netzwerk in Zukunft Tausende von Transaktionen pro Sekunde abwickeln kann. Dies bedeutet, dass die Akzeptanz durch die breite Masse der Bevölkerung zunehmen wird, was wiederum zu einem größeren Engagement der Investoren führen wird. 

Darüber hinaus wird der Merge auch dazu beitragen, Ethereum für Investoren sicherer zu machen. Denn je mehr Blöcke auf der Ethereum-Blockchain verifiziert werden, desto sicherer wird das Netzwerk. Je größer die Akzeptanz von Ethereum wird, desto sicherer wird das Protokoll gegen alle Arten von Angriffen. 

Ethereum Mining vs. Ethereum Staking 

Sobald der Merge abgeschlossen ist, wird Staking das Mining auf der Ethereum-Blockchain ablösen. Dies ist die wichtigste Neuerung dieses Upgrades.

Wie bereits erwähnt, funktioniert das Mining nach dem Proof-of-Work-Modell. Dafür lösen Miner mithilfe von speziellen Computern komplexe mathematische Probleme, um Transaktionen zu bestätigen und Belohnungen in Form von neuen Kryptowährungen zu erhalten. Für diese komplexen Berechnungen werden leistungsstarke Grafikprozessoren (GPUs) benötigt. GPUs verbrauchen riesige Mengen an Energie, was einer der Hauptgründe für die großen Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen von Kryptowährungen ist. 

Der große CO2-Fußabdruck, der durch das Mining verursacht wird, ist ein in der öffentlichen Wahrnehmung sehr relevantes Thema. Dies betrifft vor allem institutionelle Investoren, denn Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung stehen bei vielen Unternehmen auf der Agenda. Duch den Wechsel zu Proof of Stake kann sich Ethereum künftig in diesem Punkt wesentlich bessser positionieren. 

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Staking unterscheidet sich vom Mining dadurch, dass Validatoren einen bestimmten Betrag der Kryptowährung hinterlegen müssen, um am Überprüfungsprozess der Transaktion teilzunehmen. Bei einem Proof-of-Stake-Modell wählt ein Algorithmus aus, welcher Validator den nächsten Block zur Blockchain hinzufügen darf. Die Auswahl basiert darauf, wie viel Kryptowährung der Validator hinterlegt. 

Die Mindestmenge für das Staking beträgt 32 ETH. Derzeit gibt es über 300.000 Ethereum-Validatoren, aber es wird erwartet, dass diese Zahl durch den Merge steigen wird. Je mehr ETH man als Validator einsetzt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man Blöcke produziert. Für jeden neuen Block erhalten die Validatoren eine Belohnung in Form von ETH für die Erfüllung dieser Aufgaben. 

Fazit

Der mit Spannung erwartete Ethereum-Merge steht vor der Tür. Mit diesem Upgrade kann die Kryptowelt umweltfreundlicher werden und wir sollten eine breitere Akzeptanz erleben.  

Doch der Merge ist nur ein Teil de Roadmap von Ethereum. Nach dem Wechsel zu Proof of Stake werden weitere technische Upgrades folgen, die unter anderem die Skalierbarket des Netzwerks signifikant verbesseren werden.

Jetzt, da die Einführung der neuen Entwicklungen kurz bevorsteht, könnte es ein guter Zeitpunkt sein, einzusteigen, bevor die Massenadaption den Markt erreicht. ETH und viele andere digitale Assets können Sie hier bei SMART VALOR schnell und einfach kaufen und traden. Unser neues Staking-Angebot werden wir ebenfalls in Kürze auf der Plattform verfügbar machen. 

Beginnen Sie noch heute damit, sich Ihr optimales Krypto-Portfolio aufzubauen!