Polkadot sowie der dazugehörige Token DOT gehen mehrere Probleme der Kryptowelt an und legen den Grundstein für das dezentrale Web 3.0. Was ist Polkadot genau, welchen Nutzen hat das Netzwerk und welcher bekannte Krypto-Entwickler steht hinter dem Projekt? Hier gibt es die Antworten.
Was ist Polkadot?
Polkadot ist eine offene Krypto-Plattform, die vor allem darauf abzielt, Interoperabilität zwischen verschiedenen Blockchains zu ermöglichen. Ziel ist es, die Infrastruktur bereitzustellen, mit der herkömmliche, eigenständige Blockchains untereinander kommunizieren und zusammenarbeiten können. Das Polkadot-Netzwerk ist zudem so konzipiert, dass es hochskalierbar ist und eine aggregierte Sicherheit bietet, auf die alle beteiligten Blockchains zurückgreifen können. Die Idee zu dem Projekt wurde im Herbst 2016 mit einem White Paper veröffentlicht. Die Geschichte der Plattform und dem dazugehörige Token (DOT) startete mit einem Initial Coin Offering (ICO) im Oktober 2017. Seit Mai 2020 ist das Mainnet live. Das Fernziel der hinter dem Projekt stehenden Web3 Foundation ist eine neue Generation des World Wide Web, das blockchain- und tokenbasiert ein vollkommen dezentrales Online-Ökosystem darstellt – die nächste Stufe des Internets.
Market stats
CHF 9.25 B
DOT 46,527,821.7
CHF 282,943,910.4
DOT 615,808,345.7
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Welchen Nutzen hat Polkadot?
Polkadot wurde als Problemlöser entwickelt und ist ein modernes Kryptosystem, das anders als einfache Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur als Wertspeicher oder Zahlungsmittel dienen kann, sondern programmierbar und erweiterbar ist. Die drei Hauptziele sind:
- Interoperabilität
- Skalierbarkeit
- Sicherheit
„Layer-0-Lösung“: Relay-Chain als Basis für Interoperabilität
Polkadot wurde von seinen Machern erdacht und entwickelt, um die Interoperabilität verschiedener Blockchains zu ermöglichen. Vor dem Start des Polkadot-Netzwerkes gab es viele unterschiedliche Krypto-Projekte, die sich mit ihren Blockchains für einzelne Anwendungen oder Anwendungsbereiche spezialisiert haben. Jede Blockchain hat isoliert gearbeitet. Eine sichere und vertrauenswürdige Zusammenarbeit der Blockchains und ein Datenaustausch untereinander war nicht oder nur über Umwege möglich – das Polkadot-Projekt ändert das.
Endlose Skalierbarkeit für Leistung bei hoher Last
Polkadot zielt nicht nur auf Interoperabilität ab, sondern auch auf Skalierbarkeit. Die mangelnde Skalierbarkeit bei zunehmender Verbreitung und damit einer wachsenden Zahl von Transaktionen ist eines der größten Probleme vieler Krypto-Projekte. Bitcoin kann in seiner ursprünglichen Form nur sieben Transaktionen pro Sekunde (TPS) verarbeiten. Bei Ethereum sind es 15 bis 30 TPS. Mit der zunehmenden Bekanntheit entstanden bei den beiden prominenten Vertreten schnell Engpässe. Die Konsequenz des Flaschenhalses: Transaktionen werden erheblich verzögert und die Transaktionsgebühren steigen stark an.
Aggregierte Sicherheit für alle Blockchains
Die dritte Eigenschaft, die das Polkadot-System bietet, ist eine aggregierte Sicherheit, die allen angeschlossenen Blockchains und Plattformen zugutekommt. Jede Blockchain, die sich mit dem Netzwerk verbindet, profitiert von der Sicherheit des gesamten Systems. Das macht den Aufbau eines eigenen Sicherheitsnetzwerkes und die Vertrauensbildung überflüssig und erleichtert neuen Projekten innerhalb der Polkadot-Infrastruktur den Start.
Der DOT-Token
Zu Polkadot gehört ein eigener, nativer Token: DOT. Der DOT-Token erfüllt vier Aufgaben: Er dient als:
- Kryptowährung für interne Zahlungen
- Governance-Token für die Mitbestimmung
- Zahlungs- bzw. Betriebsmittel für die Schaffung neuer Parachains
- Motivation für Tokenhalter, ehrlich und im Sinne des Netzwerkes zu handeln
Mehr als eine Milliarde DOT Token
Polkadot wurde mit einem Initial Coin Offering (ICO) finanziert. Das Projekt hat im Herbst 2017 Ether (ETH) im Wert von 145 Millionen US-Dollar eingesammelt. Im Gegenzug für das Investment bekamen die Investoren DOT-Token. Zum Start existierten 10 Millionen Token. 50 % gingen an die ICO-Investoren. Jeweils 5 % und 3,4 % wurden 2019 und 2020 an private Investoren ausgegeben. Die übrigen 41,6 % blieben zunächst bei der Web3 Foundation und sollen unter anderem für zukünftige Finanzierungsrunden und die Kosten der Entwicklung genutzt werden.
Im Laufe der Entwicklung haben die DOT-Tokenhalter als Gemeinschaft dafür gestimmt, einen Split durchzuführen und die anfänglichen 10 Millionen DOTs zu verhundertfachen. Genau wie bei einem Aktiensplit bekam jeder Tokenhalter für einen alten DOT nach dem Split 100 neue DOT-Token zugewiesen – die waren aber auch nur noch 1/100 wert. Die Zahl des ursprünglich herausgegebenen Token stieg damit auf eine Milliarde. Die Marktkapitalisierung, also der Gesamtwert aller Token, blieb durch den Tokensplit unverändert.
DOT ist inflationär konzipiert. Es gibt keine feste Obergrenze für die Anzahl der Token. Geplant ist, dass die Zahl der Token jedes Jahr um rund 10 % steigt. Mit den neu geschaffenen Token zahlt das Netzwerk die Staking-Rewards – die Belohnung für Nutzer, die ihre Token dem Netzwerk für die Konsensfindung zur Verfügung stellen. Änderungen an dem Verfahren unterliegen der Governance durch Tokenhalter, sie können also durch einen Mehrheitsbeschluss geändert werden.
Wer steht hinter Polkadot?
Hinter dem Projekt stehen einige bekannte Personen, aber ein Name sticht heraus: Gavin James Wood. Gavin Wood war einer der Mitbegründer von Ethereum, der ersten programmierbaren Blockchain, die inzwischen eines der bekanntesten und etabliertesten Blockchain-Projekte ist. Der Brite war aber nicht nur ein Mitbegründer, sondern hat als CTO (Chief Technology Officer) das Ethereum-Protokoll maßgeblich mitentwickelt. Wood, der Doktor der Informatik ist, hat die erste funktionale Implementierung programmiert und auch die innerhalb von Ethereum genutzte Programmiersprache Solidity mitentwickelt. Er hatte die Idee zu Polkadot in einem White Paper niedergeschrieben, das am 14. November 2016 veröffentlicht wurde und den Grundstein für die Entwicklung legte. Gavin Wood gründete Parity Technologies, die Firma hinter der Entwicklung der Polkadot-Plattform und anderen Kryptoprojekten. Inzwischen ist der Brite als CEO von Parity zurückgetreten, bleibt dem Unternehmen aber als Mehrheitsaktionär und „Chefarchitekt“ erhalten.
Wer sind die bekannten Investoren von Polkadot?
Polkadot hat einige namhafte Investoren, insbesondere im Bereich Venture Capital (VC). Investiert sind VCs wie AU21 Capital aus San Francisco, die auf Blockchain-Projekte spezialisierte VC-Firma Genesis Block und auch in der Finanzmetropole Singapur angesiedelte Accelerators und VCs wie Three Arrows Capital und Neo Global Capital. Mit der Polka DAO hat zudem eine nutzergeführte Decentralized Autonomous Organization (DAO) gezielt in DOT investiert.
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